2025-02-11 Mumbai

Colaba, der Stadtteil der der Altstadt entspricht, lässt uns seit vier Tagen, die wir jetzt in Mumbai sind, nicht los. Ein neuer Eindruck nach dem anderen, der oft krasse Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen von wohlhabend bis ganz arm, zwischen Straßenfriseur und Friseursalon ein paar Meter weiter, textilem Straßenverkauf und edlem Stoffgeschäft und Designerläden. Das moderne Mumbai, das koloniale Mumbai, das alltägliche Mumbai, alles mischt sich ständig neu. Wir sehen erstmals täglich weiße Touristen neben vielen indischen, wir hören erstmals hie und da deutsche Worte. Mumbai ist ein Zwischenstopp für Indienreisende, für viele geht es nach 2 oder 3 Tagen weiter nach Goa und weiter nach Hampi und Hyderabad. Uns hat Mumbai anfänglich auch etwas gelähmt, doch langsam kommen wir in Schwung und es gäbe noch so vieles zu entdecken. Mumbay ist immer einige Tage wert.

Es gibt auch Plätze, wo Tauben gefüttert werden.

Natürlich wollen wir die teils wunderschönen Kolonialbauten sehen, wie die St. Thomas Kathedrale, die Flora Fontaine, den Victoria Terminal und das praktisch gegenüberliegende Rathaus mit seiner großen Kuppel. Wir wandern, strolchen und stolpern durch das Viertel, sehen natürlich auch Bauten aus engl. Besatzungszeit, die nicht die Bedeutung der vorgenannten haben, nicht restauriert sind und damit einen ganz eigenen Charme versprühen. Es gibt einfach zu viel zu entdecken, zu fotografieren, festzuhalten - das mit unseren immer weniger belastbaren Gehirnen, dem schnellen Vergessen, Nachschlagen - Müssen.

Die Kathedrale war sehr schlicht und licht in einer ebensolchen Gotik gehalten, in einem bezaubernden Garten gelegen, von dem ein kleiner Teil eine Schule für ganz Kleine birgt.

Und dann ganz nah stoßen wir auf die Flora Fontaine, einen sehr hübschen Brunnen von schönen Häusern umgeben. Trotz des Verkehrs ein erholsamer Ort. Kurz darauf treffen wir auf einen neu gestalteten Platz, an dem noch gearbeitet wird. Angelika entdeckt die alten Straßenbahnschienen, die seit mehr als 60 Jahren verschollen waren und bei der Platzgestaltung wieder gefunden wurden.

Wo man auch hinschaut, überall wird renoviert, gebaut, ausgebessert, wir staunen, werden eingestaubt, ständig wird gekehrt, geputzt, gewischt und dann sehen wir ihn endlich, den Victoria Terminal, einen der schönsten Bahnhöfe der Welt. Das ist nicht übertrieben, erist eine Augenweide und wird, wie könnte es auch anders sein, renoviert. Wir lassen uns beeindrucken, von dem Äußeren des Baus, von der großen Tickets Hall, von den Platforms und den unendlich lange Zügen. Ein Teil der Bahnsteige ist dem Nahverkehr reserviert, ein kleinerer Teil den Fernverbindungen. Täglich verkehren hier 1000 Züge und 3 Millionen Menschen! Überwältigend.

Der Bahnhof - Victoria Station

Bei diesem Nahverkehrszug kann man auf beiden Seiten ein- und aussteigen.

1.Klasse - Abteil

Der Lok - Führer hat, nachdem er gesehen hat, dass ich ihn fotografieren möchte, zuerst den Kamm herausgeholt und sich frisiert, dann noch ein Blick in den Spiegel. Nachdem alles gepasst hat, hat er sich hingestellt und freudig in die Kamera gelächelt.

Waggon NUR FÜR FRAUEN

Waggon für Leute über 65 - also der Waggon für Günther und mich.

Das Rathaus wird totalrenoviert und ist nicht zugänglich, aber selbst von außen und als Baustelle ein großartiger Bau. Man kann nicht alles haben, wir sind auch so zufrieden.

Den Tag beschließen wir wieder auf unserer gemütlichen Terrasse, essen ein köstliches Biryani und einen Obstteller als Nachtisch, glücklich und zufrieden.

Fotos vom letzten Abend in Mumbai und somit auch in Indien:

Unser Hotel mit der Dachterrasse.