2025-01-27 Badami
Für heute reicht es uns. Wir haben drei Nächte gebucht, damit wir genug Zeit für die Orte Badami, Aihole und Pattadakal und deren Landschaft und Sehenswürdigkeiten haben. Wir haben die Rechnung aber ohne den Wirt, sprich den Guide, gemacht.
Vorauszuschicken ist, dass der Mann ein Studium hatte und äußerst kompetent war. Er stand uns den ganzen Tag zur Verfügung und besuchte mit uns alle drei Orte auf einmal. Er hatte viel zu zeigen und zu erzählen und tat dies mit Begeisterung. Von 9:00 bis 17:30 teilweise komplexen historischen Abläufen und hinduistischen Hintergründen zu den nicht wenigen Tempeln und Skulpturen auf English zu folgen, war nicht immer ganz einfach und viele Treppen zum Schluss des Tages waren noch zusätzlich eine Herausforderung an die Kondition.
Treppe mit unserem Guide
Und es geht noch weiter...
Alles, was wir gezeigt bekamen, stammt aus dem 6. bis 8. Jhdt. v. Chr. und wurde von den frühen Chaulukyas erbaut. Diese lagen sich mit den Pallavas (Tamil Nadu) in den Haaren, was dazu beitrug, dass die Tempel reinen südindischen Baustil aufweisen.
Aihole ist ein Bauerndorf. Die Tempel wurden erst relativ spät wahrgenommen, da sie von den Bauern als Ställe benutzt wurden und was die ganz kleinen und "unbedeutenden" angeht, noch heute werden. Mehr als dreißig Tempel sind im Dorf und in naher Umgebung angesiedelt und sie zählen zur absoluten Hochkultur der Chaulukya Dynastie. Der Spaziergang durchs Dorf mit praktisch einem Tempel um alle paar Ecken war sehr hautnah an der armen bäuerlichen Bevölkerung und nahezu unberührt vom Massentourismus.
Hirse waschen und trocknen
Pattadakal war Krönungsstadt der Chaulukyas und besonders reich mit über vierzig Tempelbauten ausgestattet. Ein großer, bedeutender Tempelkomplex liegt inmitten einer sehr schönen Gartenanlage. Die Tempel sind teilweise renoviert, was nicht immer gut gelungen ist, doch für ihr Alter in einem ausgezeichneten Zustand und sehr beeindruckend. Wir treffen nur auf wenige indische Touristen, was uns sehr freut.
Jetzt sind wir schon etwas geschafft und hungrig und ersuchen um eine kleine Essenspause, die wir jetzt in Badami einlegen. Wir gönnen uns ein vegetarisches Curry mit Butternaan und süßem Lassi mit Obstschale als Nachtisch. So gestärkt, machen wir uns auf zum letzten Teil unser Besichtigungstortur, den Höhlentempeln von Badami.
Die im Süden von Badami liegenden hochaufragenden Sandsteinfelsen waren bestens geeignet für die Steinmetze, die vier Höhlen aus dem weichen Gestein zu schlagen und ihre Kunstfertigkeit an den Skulpturen der hinduistischen Götter sowie and den Verzierungen der schön gestalteten Säulen unter Beweis zu stellen. Einzig die vielen steilen Stufen waren sehr herausfordernd, haben sich aber letztlich gelohnt. Nicht nur der Höhlen wegen, auch der Blick über die Stadt und den Agastias Tank, ein von den Chaulukyas angelegter Stausee, ist wunderschön.
Wir werden extra daraufhingewiesen, dass wir keine Lebensmittel, Wasserflaschen oder offene Taschen haben sollen, da die Affen agressiv sind und auch mitunter beißen.
Und damit beenden wir diesen Tag und kehren zurück ins Hotel, um uns zu erholen und auf's Abendessen zu freuen.