2025-01-08 Mysore

Heute haben wir uns eine kleine Rundreise in die Umgebung von Mysore vorgenommen. Natürlich mit einem Tuktuk, was sich gegen Ende des Tages zwar als etwas anstrengend herausstellte, aber letztlich doch ein schönes Erlebnis war.

Zuerst besuchten wir den Keshvara Tempel in Somnathpur. Ein Hindernis war die Begleichung des Eintritts - QR -Code, Personalangabe, Passnummer, Kreditkartendaten, bezahlen not possible. Der Wärter bezahlte dann mit seinem Handy und wir gaben ihm das Geld. Geholfen wird einem immer irgendwie! Vielleicht ist ein Grund dafür, dass wir westliche Touristen so gut wie nicht gesehen haben und Mysore nicht gerade der Hotspot für ausländische Reisende ist.

Dann ging's durch die schöne Anlage zum Tempel und der verschlug uns den Atem. Das Bauwerk wurde 1268 in Auftrag gegeben und ist wohl das letzte der Hoysala - Periode und zugleich deren Meisterwerk. Der Tempel an sich ist eine einzige Skulptur und nahezu unbeschädigt. Die Haupthalle wird von 18 Hauptsäulen getragen, die wie gedrechselt aussehen und hat nach Westen, Norden und Süden drei Schreine, die Vishnu und Shiva in verschiedenen Erscheinungsformen gewidmet sind.

Doch das wohl Herausragendste ist die Außenfassade mit den drei 11m hohen Türmen über den Schreinen, die vollständig mit Reliefbändern, Figuren und Ornamenten ausgestattet sind. Die Arbeiten sind von höchster Qualität und glücklicherweise kaum verwittert. Ohne es wirklich zu bemerken, waren wir zwei Stunden in dem kaum besuchten Juwel und konnten uns nicht satt sehen.

Einer der drei Türme mit den Reliefbändern.

Halbrelief über den Bändern.

Wir mussten uns aber doch losreißen und fuhren weiter nach Srirangapatna, einer im Kaverifluss gelegenen Insel, die von Haider Ali zu einer imposanten Festung ausgebaut worden war und wo sein Sohn Tipu Sultan den Engländern 1799 eine letzte Schlacht lieferte. Seine Niederlage öffnete den Besatzern den Weg zu gesamt Südindien. Die Festung und der Palast wurden nahezu vollständig geschliffen, nur der Sommerpalast Tipu Sultans, eine Moschee und ein Hindutempel blieben nahezu unversehrt.

Wir besuchten den Sommerpalast, ein architektonisch sehenswertes mit vielen Wandfresken ausgestattetes Gebäude, das in kleinen Abschnitten renoviert wird. Es fühlte sich beim Durchgehen sehr luftig und leicht an und muss in der Sommerhitze ein wunderbar erholsamer Ort gewesen sein.

Drei Uhr, es wurde Zeit Mittag zu essen. Unser Fahrer brachte uns zu einem schattigen, am Kaveri gelegenen Resort, wo wir bei angenehmer Aussicht unter Aufsicht von Krähen und Katzen ausgezeichnet speisten.

Dann traten wir nach einer kurzen Besichtigungsrunde zu den Resten der ehemaligen Festungsanlage den Heimweg ins Hotel an.